E-Busbetriebshof Moosach

Foto: SWM/MVG

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Der Busbetriebshof im Stadtteil Moosach dient nicht nur der Instandhaltung und Abstellung von Fahrzeugen: Als Meilenstein für die E-Mobilität in München ist er von Beginn an konsequent auf den Betrieb von Elektrobussen ausgelegt.
  • Der Standort ist für die MVG-Mobilitätsstrategie enorm wichtig: Bis 2035 soll die Busflotte zu 100 Prozent elektrifiziert werden. Der neue Betriebshof bietet alle Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen.
  • In der ersten Ausbaustufe können 56 E-Busse gleichzeitig geladen werden. Die Zahl der Ladeplätze wächst mit der Flotte der Elektrobusse: Die herkömmlichen Dieselbusse werden nach und nach abgelöst.
  • Durch einen smarten Energie-Kreislauf sorgt der Busbetriebshof für noch mehr Nachhaltigkeit.

Der Busbetriebshof Moosach liegt an der Ecke Georg-Brauchle-Ring/Hanauer Straße. Er ist eingebettet in ein ca. 40.000 qm großes Areal namens Hybrid.M der Stadtwerke München (SWM) mit attraktiven Büroflächen, bezahlbaren Werkswohnungen und einem Parkhaus. Nach vier Jahren Bauzeit wurde er im November 2022 eröffnet. Der neue Standort ersetzt den 60 Jahre alten Betriebshof in der Hans-Thonauer-Straße in Laim und ergänzt den zweiten Busbetriebshof an der Truderinger Straße im Münchner Osten. Letzterer wurde vor wenigen Jahren modernisiert.

Video: Rundfahrt durch den neuen Busbetriebshof

 

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Komplexer Bau für unterschiedlichste Aufgaben

Der Busbetriebshof besteht aus einer dreiteiligen Abstellhalle für bis zu 200 Busse, einer Halle für die Bereitmachung der Fahrzeuge mit Tank- und Waschanlagen, zwei Werkstatthallen, einer Spenglerei sowie einer Lackieranlage. Im Untergeschoss befinden sich Ersatzteillager, Technikräume und Lager für Gebrauchsstoffe. Hier sind u.a. 360 Reifen und Felgen deponiert, aber auch 300.000 Liter Diesel, 18.000 Liter Motorenöl und vieles mehr.

Hinzu kommt eine Prüfspur für die Durchführung der vorgeschriebenen gesetzlichen Untersuchungen. Dazu zählen zum Beispiel die Hauptuntersuchung und die Tachoprüfung. Der neue Standort bietet alles kompakt unter einem Dach - und nach modernsten Maßstäben.

Im neuen Busbetriebshof sind rund 45 Mitarbeiter*innen beschäftigt. In der Werkstatt herrscht Schichtdienst – rund um die Uhr. Etwa 500 Busfahrer*innen starten von Moosach aus in ihren Fahrdienst – und tragen so täglich ihren Teil dazu bei, dass München in Bewegung bleibt. Insgesamt verkehren zu Spitzenzeiten in der bayerischen Landeshauptstadt mehr als 500 Busse.

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Eine volle Ladung Zukunft

Eine großzügig angelegte Ladeinfrastruktur für E-Busse ist das Herzstück der Anlage. Bis zu 56 Fahrzeuge können hier gleichzeitig mit Ökostrom versorgt werden. Bei steigendem Bedarf lassen sich vor Ort weitere Ladestationen installieren. 

Bis 2035 soll unsere komplette Busflotte elektrisch betrieben werden. Der neue Standort bietet alle Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen. Er ist ein wichtiger Baustein unserer Elektrobus-Strategie und hilft dabei, den Verkehr in München noch leiser, emissionsfreier und klimafreundlicher zu machen.

Digitalisierung des Betriebshofmanagements

Für die Ladung der Busse steht nur die Zeit zwischen dem Einrücken am Ende des Betriebstags und dem Ausrücken zum nächsten Einsatztag zur Verfügung. Um die Prozesse möglichst wirtschaftlich zu gestalten, berechnen verschiedene Systeme ein optimales Betriebsmanagement. Sie sorgen unter anderem dafür, dass die Busse ausreichend Energie für ihren Einsatz haben und gleichzeitig möglichst günstigen Strom laden. Auch die Planung von Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten ist in die Betriebsmanagementprozesse integriert.

Schon gewusst?

Ein E-Bus ...

  • kann voll geladen aktuell bis zu 250 Kilometer weit fahren. Mit fortschreitender Entwicklung werden die Reichweiten zukünftig noch verbessert.
  • ist in rund drei Stunden aufgeladen (12-Meter-Solobus). Lange Busse (18 Meter) brauchen vier Stunden.
  • benötigt weniger mechanische Bauteile als ein Dieselbus, da Kraftstofftanks, Getriebe und schwere Verbrennungsmotoren entfallen.
  • kann aufgrund seiner kompakten Bauweise den Fahrgästen mehr Sitzplätze als die herkömmlichen Fahrzeuge bieten. Gleichzeitig wird auch die Barrierefreiheit verbessert.
     

Video: Der neue Busbetriebshof in 60 Sekunden

 

Nachhaltigkeit am Standort selbst

Neben den E-Bussen sorgt ein smarter Energie-Kreislauf im Busbetriebshof Moosach zusätzlich für mehr Nachhaltigkeit: Mit der Abwärme, die beim Laden der Fahrzeuge entsteht, wird vor Ort eine Freiflächenheizung betrieben. Diese hält die dortigen Ein- und Ausfahrten von Wasch- und Abstellhallen im Winter eisfrei und spart auf diesem Wege große Mengen an Energie und Streusalz.

Der Rest der verbleibenden Energiemenge wird über das Fernkältenetz Moosach abgeführt und kann so anderenorts mittels Wärmepumpen zu Heizzwecken genutzt werden. Der restliche Kältebedarf für die Kühlung von Arbeitsbereichen wird über M-Fernkälte aus Grundwasser gedeckt.

Die Beheizung des gesamten Areals erfolgt über M-Fernwärme. Die Waschanlage wird mit aufbereitetem Wasser aus vorherigen Wäschen und Regenwasser betrieben, welches zuvor in unterirdischen Vorratsbehältern gesammelt wurde.

Auf den Dächern der Mantelbebauung ist eine Photovoltaikanlage mit etwa 100 MWh Netzeinspeisung installiert. Damit erreichen die SWM eine CO2-Einsparung von rund 50 Tonnen im Jahr.

Bildergalerie: Eindrücke aus dem Busbetriebshof Moosach

Kontakt

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