Beim Spatenstich am Donnerstag, 2. Oktober, haben Bürgermeister Dominik Krause, SWM Geschäftsführer und MVG-Chef Ingo Wortmann, Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer sowie Mobilitätsreferent Georg Dunkel symbolisch den Auftakt für die Arbeiten gemacht.
Bürgermeister Dominik Krause: „Der Münchner Norden zählt zu den dynamischsten Entwicklungsgebieten in Deutschland. Hier entstehen in den kommenden Jahren tausende Jobs und Wohnungen. Die Tram Münchner Norden schafft eine neue, attraktive Verbindung zwischen Schwabing, Neufreimann und Kieferngarten sowie in Richtung Am Hart. Sie ist eine optimale Ergänzung des öffentlichen Verkehrsnetzes im Münchner Norden. Dies belegt auch der enorme volkswirtschaftliche Nutzen, der für das Projekt ermittelt wurde. Alle Kommunen stehen derzeit unter hohem Spardruck. München investiert dennoch weiter in den Erhalt und Ausbau der öffentlichen Infrastruktur. Mit der Tram Münchner Norden und der Tram-Westtangente wächst Münchens Tramnetz auf rund 100 Kilometer Länge. Mit den neuen ÖPNV-Angeboten machen wir München fit für die Zukunft.“
SWM Geschäftsführer Mobilität und MVG-Chef Ingo Wortmann: „Mit zwölf neuen Haltestellen auf 5,7 Kilometern neuer Strecke bringen wir die Fahrgäste künftig im Münchner Norden schneller und komfortabler an ihr Ziel. Die Tram fährt ruhiger und transportiert mehr Fahrgäste als Auto und Bus, sie sorgt außerdem für bessere Luft und einen schnelleren Verkehrsfluss. Damit schaffen wir mehr Ruhe auf den Straßen und mehr Lebensqualität im Viertel. Dazu tragen nicht zuletzt auch das Rasengleis auf weiten Strecken und bepflanzte Haltestellen bei.“
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Mit dem Brückenbau über den DB-Nordring leistet das Baureferat einen unverzichtbaren Beitrag für die Realisierung der Tram Münchner Norden. Die Brücke schafft auch für den Fuß- und Radverkehr eine attraktive Verbindung. Ein zusätzliches Brückenfeld hält Raum für die zukünftigen Gleise des Nordrings offen. Der Tramhalt auf der Brücke wird in Zukunft Tram- und S-Bahnnetz sinnvoll verknüpfen. Dieses Projekt ist eine komplexe ingenieurbaulichen Aufgabe, der wir uns in enger Kooperation mit den Stadtwerken mit vollem Einsatz widmen.“
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Die Tram ist ein unverzichtbarer Teil des Münchner Nahverkehrs und aus der Stadt nicht wegzudenken. Der Ausbau der Tram 23 im Münchner Norden – das zeigt auch das äußerst positive Nutzen-Kosten-Verhältnis – ist eines unserer wichtigsten Infrastrukturprojekte und ein zentraler Baustein im Nahverkehrsplan unserer Stadt. Ich freue mich, dass es jetzt losgeht – denn auch wenn uns allen bewusst ist, dass die Arbeiten mit Einschränkungen verbunden sind, wird am Ende ein Angebot entstehen, das die Mobilität spürbar verbessert. Mit dem heutigen Spatenstich machen wir einen wichtigen Schritt für eine leistungsfähige und zukunftsfähige Mobilität für die Menschen im Münchner Norden.“
Zeitplan für Bau und Inbetriebnahme
Zunächst wird die bestehende Tramstrecke von der Haltestelle Schwabing Nord über Neufreimann zum U-Bahnhof Kieferngarten verlängert. Auf ca. 3,5 Kilometern entstehen sechs neue Haltestellen. Dazu wird noch im Herbst bis voraussichtlich Anfang 2026 das Parkhaus abgerissen. Bereits seit Juli werden Versorgungsleitungen im Bereich der Heidemannstraße verlegt, um das Baufeld freizumachen.
Zwischen den Haltestellen Schwabing Nord und Maria-Probst-Straße überquert die Trasse die Gleisanlagen am DB-Nordring. Ab 2026 errichten die SWM und das Baureferat dazu eine Brücke mit einer neuen kombinierten Tram,- Geh- und Radwegverbindung von Neufreimann in die Parkstadt Schwabing. Dadurch entsteht zusätzlich eine attraktive Fahrradhauptroute, die eine direkte und schnelle Verbindung in die Innenstadt herstellt.
Der zweite Planfeststellungsabschnitt stellt die Verbindung zwischen Neufreimann und dem U-Bahnhof am Hart her. Diesen Abschnitt hat der Stadtrat im Juli genehmigt. Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren sollen noch im Laufe des Jahres eingereicht werden.
Die gesamte Strecke der Tram Münchner Norden soll Ende 2029 in Betrieb gehen.
Förderung für Tram Münchner Norden erwartet
Die Tram Münchner Norden erreicht bei der aktuellen Standardisierten Bewertung durch die Intraplan Consult GmbH ein vorläufiges Nutzen-Kosten-Verhältnis mit einem deutlichen Nutzenüberschuss. Ein Verhältnis von größer 1,0 ist Voraussetzung dafür, dass die Neubaustrecke öffentlich gefördert werden kann. Das Ergebnis von 2,61 ist einer der besten Werte für Neubauprojekte überhaupt.
Die Gesamtkosten für das Neubauprojekt sind mit rund 360 Millionen Euro veranschlagt. Nach dem Ergebnis der Nutzen-Kosten-Untersuchung ist somit eine Förderung von Bund und Freistaat nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) von bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten und damit etwa 220 Millionen Euro möglich. Die Landeshauptstadt München hat 130,5 Millionen Euro für das Projekt bereitgestellt und erhält weitere Fördergelder nach dem bayerischen GVFG für den Radwegausbau auf der Brücke über den DB Nordring. Die übrigen 9,5 Millionen Euro finanzieren die (SWM) unter anderem für neue Versorgungsleitungen.
Weitere Informationen zur Tram Münchner Norden gibt es auf mvg.de/tmn.
Bürgerfest und -austausch
Nach den Ansprachen und dem symbolischen Spatenstich haben die SWM zu einem Bürgerfest geladen. Dort hatten Anwohner und Interessierte die Möglichkeit, sich bei Musik und Verpflegung ausführlich über das Projekt zu informieren.






