Damit alle, insbesondere die mobilitätseingeschränkten Fahrgäste immer gut mit der U-Bahn vorankommen, bietet die MVG ihnen seit vielen Jahren einen besonderen Service:
Ist ein Aufzug oder eine Rolltreppe defekt, wird dies automatisch erfasst und die Information direkt in MVG zoom übertragen. So ist eine minutengenaue Störungsinformation gewährleistet.
Sie bringen Einheimische und Besucher*innen schnell und bequem von den Straßen und Plätzen in den Münchner Untergrund und auch wieder zurück an die Oberfläche. 948 dieser praktischen Beförderungsmittel betreiben die Stadtwerke München (SWM) und die MVG in ihrem Netz, was ihnen den Superlativ "einer der größten Betreiber von Rolltreppen in Deutschland" eingebracht hat.
Die Rolltreppen und Aufzüge im MVG-Netz sind bei jeder Witterung und fast rund um die Uhr im Einsatz. An belebten U-Bahnhöfen sind sie besonders hohen Belastungen ausgesetzt. So kommen Rolltreppen etwa nach 30 bis 50 Jahren an ihre Grenze und müssen ausgetauscht werden. Bei Aufzügen beträgt die Zeitspanne 20 bis 30 Jahre. Sie länger zu betreiben, würde den Wartungs- und Reparaturaufwand unverhältnismäßig in die Höhe treiben.
Daher haben SWM/MVG bereits vor Jahren mit der Modernisierung ihrer Anlagen begonnen.
Mehr als zwei Drittel aller Rolltreppen bereits modernisiert
Seit 2005 bis heute sind bereits mehr als 550 Rolltreppen durch neue Anlagen ersetzt worden und damit mehr zwei Drittel aller Rolltreppen. In einem vierten Modernisierungspaket, das von 2021 bis Ende 2026 läuft, erneuern wir insgesamt 123 Rolltreppen, eine Investition von gut 40 Millionen Euro. Ein fünftes Modernisierungspaket mit 122 Rolltreppen für die Jahre 2027 bis 2031 ist in Planung.
Die neuen Rolltreppen sind mit modernster Anlagen- und Computertechnik ausgestattet und werden permanent online überwacht. So können Eingriffe bei Störungen gezielt und schnell erfolgen, die Ausfallzeiten wesentlich verkürzt werden. Neue Anlagen mit weniger Verschleißerscheinungen und kürzeren Ausfallzeiten stehen so für eine hohe Verfügbarkeit.
Zusätzlich können Fahrgäste, beobachtete Einschränkungen oder Verschmutzungen per QR-Code direkt an die Werkstatt melden.
Schnelle Reparatur, hohe Verfügbarkeit
An vielen U-Bahnhöfen werden Verschleißteile gelagert, um Reparaturen zu beschleunigen. Drei Teams des sogenannten Entstördienstes arbeiten in zwei Schichten und beheben Störungen jeden Tag. Zusätzlich sind Mitarbeitende rund um die Uhr in Rufbereitschaft, um schnell auf Probleme zu reagieren.
Im Winter gehen die Rolltreppen anders
Die Rolltreppen, die die U-Bahn-Zwischengeschosse mit der Oberfläche verbinden, werden in der Winterzeit in der Regel auf Aufwärtsbetrieb eingestellt. Denn Fremdkörper wie Blätter oder Rollsplitt von der Straße können die Mechanik der Rolltreppen blockieren oder sogar dauerhaft schädigen. Den barrierefreien Zugang in beide Richtungen gewährleisten - unabhängig von der Jahreszeit - die Aufzüge an den U-Bahnhöfen.
Steuerung selbst entwickelt
Seit 2015 ist eine selbstentwickelte Steuerung im Einsatz: aktuell bei 255 Rolltreppen, neue Anlagen werden automatisch damit ausgestattet. Diese Steuerung sorgt dafür, dass die Rolltreppen verschiedener Hersteller einheitlich gesteuert werden können. Neben einer einfacheren Diagnose und Fehlerbehebung können damit auch Verbesserungen des eigenen Systems effizienter umgesetzt werden.
Auf und nieder, immer wieder
Apropos Aufzüge: Alle, die mit Gepäck, Kinderwagen oder Rad unterwegs sind, profitieren davon; aber für alle, die mit Rollator oder Rollstuhl unterwegs sind, sind sie unverzichtbar: die Aufzüge in den Münchner U-Bahnhöfen. 176 Stück sind es im gesamten U-Bahnnetz. Über Aufzüge und Rampen ist jeder der 100 U-Bahnhöfe barrierefrei zu erreichen.
Im Münchner U-Bahnbereich ist kein Aufzug wie der andere. Der Grund liegt in der Historie: In der Anfangszeit der U-Bahn 1971 gehörten Aufzüge noch nicht zur eingeplanten Infrastruktur. Bei der Nachrüstung musste in den bestehenden Gebäuden Platz für Aufzugschacht und Maschinenraum gefunden werden - jede Anlage ist daher eine Maßanfertigung.
Umfangreiches Erneuerungsprogramm
Seit 2008 werden die älteren Aufzüge im U-Bahnbereich systematisch erneuert. Bis 2025 werden 160 modernisiert sein - eine aufwendige Angelegenheit, die pro Anlage rund sieben Wochen dauert. Seit 2018 werden die Aufzüge von eigenem Personal der SWM/MVG montiert. Die Investitionskosten für das dritte Aufzugserneuerungsprogramm mit 45 Aufzügen von 2018 bis 2025 liegen bei insgesamt rund zehn Millionen Euro.
Die Aufzüge der SWM werden von eigenem Fachpersonal installiert und gewartet. Dies garantiert eine hohe Montagequalität und sorgt dafür, dass die Aufzüge ab der Inbetriebnahme reibungslos funktionieren – ganz ohne Nachjustierungen. Gleichzeitig stärkt das dabei gewonnene Know-how die Servicequalität im Alltag und sichert eine zuverlässige Betreuung der Anlagen.
Moderne Seilzugtechnik - umweltfreundlich und störungsarm
Eingebaut werden neue Lifte mit einer Technik, die zu den ältesten der Menschheitsgeschichte gehört. Doch für schwere Mehrpersonenaufzüge ist sie erst seit wenigen Jahren auf dem Markt: die gute alte Seilzugtechnik - in einer ausgetüftelten Hightech-Version. Diese Aufzüge laufen ebenso sicher, verbrauchen jedoch nur noch ein Drittel der Strommenge der "klassischen" Hydraulikstempel-Aufzüge - die noch dazu je einen eigenen Öltank benötigen. Im Vergleich dazu läuft der umweltfreundliche Seilzug über Gegengewichte im Aufzugschacht. Die ressourcenschonende und leise Seilzug-Technik nützt den Kund*innen: Der Aufzug kommt schneller, die Türschließzeiten sind optimiert und die Anlage läuft störungsarm. Wo es baulich möglich ist, sorgen Türen aus Glas für eine entspanntere Fahrt.
Und noch ein Plus an Sicherheit: Alle Aufzüge sind mit einem Notruf ausgestattet. Durch Drücken wird man mit dem MVG-Betriebszentrum verbunden.
- 772 Rolltreppen und 176 Aufzüge gibt es im MVG-Netz
- SWM/MVG sind einer der größten Betreiber von Rolltreppen in Deutschland
- Superlative Rolltreppen: Die längste Rolltreppe in Bayern befindet sich am U-Bahnhof Karlplatz (Stachus) mit 56,7 Metern (siehe Bild 1). Auch am Karlsplatz (Stachus): die kürzeste Rolltreppe mit 9,7 Metern. Die größte Steigung überwindet die Rolltreppe am Marienplatz mit 70 % bzw. 35 Grad und die geringste Steigung legt die Rolltreppe am Karlsplatz (Stachus) mit 52 % bzw. 27,3 Grad zurück. Die ältesten Rolltreppen stammen noch aus der Anfangszeit der Münchner U-Bahn. Am Marienhof waren bis vor kurzem noch drei Rolltreppen mit Baujahr 1971 im Einsatz.
- Schneller zur Wiesn: Die Rolltreppen der MVG fahren mit 0,5 Metern pro Sekunde. Während des Oktoberfests wird die Geschwindigkeit der Rolltreppen am Bahnhof Theresienwiese bei Bedarf auf 0,6 Meter pro Sekunde beschleunigt.
- Rund 350.000 Kilometer fährt eine Rolltreppenstufe bis zu ihrer Verschrottung
- Ein Aufzug im U-Bahnhof absolviert pro Tag bis zu 1.500 Fahrten
- Auf über 42.000 Fahrten pro Monat kommen die Aufzüge an großen Umsteigebahnhöfen
Stand: August 2025