U-Bahn-Ausbau: Neuer Betriebshof in Neuperlach Süd

Der geplante U-Bahn-Betriebshof Süd in Neuperlach (Bild: RPB Rückert Gmbh / SWM)

Die Basis für die U-Bahn von Morgen

Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) planen in Neuperlach Süd einen zweiten U-Bahn-Betriebshof für München. Dieser soll zwischen Arnold-Sommerfeld-Straße, Lise-Meitner-Weg und der südöstlich gelegenen Kleingartenanlage entstehen und Ende der 2020er-Jahre fertiggestellt werden. 

Der Neubau des Betriebshofs Süd ist eines der bedeutendsten U-Bahn-Projekte der kommenden Jahre. Der neue Standort

  • verbessert unmittelbar die Leistungsfähigkeit, Pünktlichkeit und Verlässlichkeit der U-Bahn.
  • ist Grundlage dafür, das U-Bahn-Netz ausbauen zu können.
  • minimiert bestehende Risiken für den U-Bahn-Betrieb.

 

Wieso ist das Projekt notwendig?

In München nutzen immer mehr Menschen die U-Bahn. 2019 stieg die Zahl der Fahrgäste von 410 auf 413 Millionen. Wir setzen daher immer mehr moderne Züge ein und verdichten kontinuierlich den Fahrplantakt. Zusätzlich planen wir gemeinsam mit der Landeshauptstadt München neue Strecken wie die U9 oder die Verlängerung von bestehenden Linien wie der U5. Um die zunehmende Anzahl an U-Bahnen zu warten, zu reparieren und über Nacht abzustellen, steht bisher einzig der U-Bahn-Betriebshof in Fröttmaning (Betriebshof Nord) zur Verfügung.

Entlastung für den Betriebshof Nord in Fröttmaning schaffen

Der Betriebshof Nord wurde in den 70er-Jahren errichtet und in den 80er-Jahren erweitert. Niemand ahnte damals, wie erfolgreich die Münchner U-Bahn sich entwickeln würde. Die Kehrseite der Medaille: In naher Zukunft werden die Fröttmaninger Werkstätten vollständig ausgelastet sein, da immer mehr U-Bahnen in München im Einsatz sind. Zudem fehlen schon heute Abstellgleise, so dass Züge zunehmend im Netz abgestellt werden müssen. Der Fröttmaninger Standort braucht dringend Entlastung. Weitere Werkstätten wie auch Abstellgleise sind erforderlich, damit die U-Bahn weiter wachsen kann.

Nachteile und Risiken des Betriebshofs Nord in Fröttmaning minimieren

Darüber hinaus liegt der Betriebshof Fröttmaning weit im Norden Münchens. U-Bahnen können nur in den Betriebshof ein- oder ausfahren, wenn die U6 zu diesem Zeitpunkt im 10-Minuten-Takt verkehrt. Die Folgen sind mehrstündige Fahrtzeiten und ein hoher Organisationsaufwand. 

Hinzu kommt, dass die U-Bahnen aus dem Betriebshof Fröttmaning nur über ein einziges sogenanntes „Zulaufgleis“ auf die Strecke der U6 gelangen. Sollte dieses geplant oder ungeplant unterbrochen oder blockiert werden, stünden bereits nach wenigen Tagen nicht mehr genügend Züge zur Verfügung. Auch ein kompletter Stillstand des U-Bahn-Betriebs wäre dann möglich. Nur mit einem zweiten Betriebshof in einer für das U-Bahnnetz günstigen geographischen Lage lassen sich die Risiken minimieren. 

Instandhaltung des Netzes optimieren

Die Lage des Betriebshofs Nord wirkt sich auch nachteilig auf die Instandhaltung der Schienen, Elektronik oder Bauwerke aus. Das Netz wird immer stärker beansprucht, gleichzeitig aber auch älter und reparaturbedürftiger. Die für Reparaturen eingesetzten Arbeitsfahrzeuge (siehe Foto rechts) starten in der Nacht ebenfalls in Fröttmaning und müssen teilweise weite Wege zu ihrem Einsatzort zurücklegen. Dadurch bleibt weniger Zeit, Reparaturen durchzuführen.

Um die Netzinstandhaltung angesichts der zukünftigen Herausforderungen zu optimieren, ist ein zweiter Infrastrukturstützpunkt im Südosten Münchens notwendig. Reparatur und Wartung gehen zügiger vonstatten, sobald sich die Arbeitsfahrzeuge ihren Einsatzorten im Münchner U-Bahnnetz aus zwei Richtungen nähern können.

Terminverschiebung Schallschutz & Bürgerbeteiligung

Leider kann die Fortschreibung der Schallschutzplanung erst 2023 fertiggestellt und öffentlich vorgestellt werden. Gleiches gilt für die Überarbeitung der Grünplanung im Austausch mit den direkten Anlieger*innen.

In beiden Bereichen hat die Weiterentwicklung der Planung zahlreiche weiterführende Fragestellungen mit sich gebracht, die derzeit noch geklärt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass vorübergehend nicht genug Ressourcen für die Planung zur Verfügung stehen. Das führt immer wieder zu Anpassungen im Planungsablauf mit entsprechenden Auswirkungen auf den Zeitplan. Wir bitten um Verständnis. 

Unsere Zusagen vom Herbst 2021 gelten weiterhin:

  • Der Schallschutz am Abnahmegleis erhält eine substanzielle Verbesserung. Die Fortschreibung werden wir öffentlich vorstellen.
  • Wir beteiligen die Anwohner*innen des Lise-Meitner-Wegs an der Planung der Außenflächen und Lärmschutzwände.


Wir rechnen damit, dass die weiteren Termine ab Mitte 2023 stattfinden können.

 

Informationsveranstaltung vom 12.05.2021: Mitschnitt

Hier können Sie den ungekürzten Mitschnitt der öffentlichen Informationsveranstaltung vom 12.05.2021 zum Betriebshof Süd ansehen. Die Projektverantwortlichen stellten in dem virtuellen Termin den damaligen Planungsstand (Mai 2021) vor und beantworteten Fragen der Öffentlichkeit.

Bitte beachten Sie, dass die Planungen derzeit fortgeschrieben werden.
 

 

Informationsveranstaltung vom 12.05.2021: Dokumentation der Fragen und Antworten

Nachfolgend dokumentieren wir die Fragen von Teilnehmer*innen der Informationsveranstaltung vom 12.05.2021 und unsere Antworten (Planungsstand Mai 2021). Bitte beachten Sie, dass die Planungen derzeit fortgeschrieben werden.

Teil 1 der Dokumentation der Publikumsfragen und Antworten umfasst die Themengebiete: 

  • Allgemeine Planung
  • Standort
  • Schallschutz
  • Kommunikation/Genehmigungsverfahren


Teil 2 betrifft das Abnahmegleis. Weitere Informationen zu den derzeit in Fortschreibung befindlichen Planungen finden Sie weiter unten im Abschnitt Abnahmegleis. Bitte beachten Sie, dass sich die Nummerierung der Lärmschutzwände geändert hat. 

Teil 3 der Dokumentation der Publikumsfragen und Antworten der SWM umfasst die Themengebiete: 

  • Bauablauf
  • Strom
  • Umwelt und Grünanlagen
  • Öffentliche Erschließung
  • Gebäudeplanung
     

Teil 4 der Dokumentation umfasst die Themengebiete: 

  • U5-Verlängerung
  • U-Bahnhof Neuperlach Süd
  • Zweigleisiger Ausbau S7
     

Wie der U-Bahn-Betriebshof Süd aussehen wird und was rundherum geschieht

Der Betriebshof Süd wird mehrere Gebäude und Anlagen beherbergen. Mit einer Fläche von 92.000 Quadatmetern ist er deutlich kleiner als der Betriebshof Nord in Fröttmaning. Darüber hinaus wird sich der Verlauf der umliegenden Straßen verändern. 
 

Der neue Standort von oben betrachtet. Zu sehen sind die Gebäude mit ihren jeweiligen Nutzungszwecken (Bild: RPB Rückert Gmbh / SWM) © MVG

Der Betriebshof wird an der Arnold-Sommerfeld Straße in Neuperlach errichtet. Das Herzstück des Standorts ist die Werkstatthalle. An vier Arbeitsständen werden unsere Züge hier künftig gewartet und repariert. In einem Anbau (Randbau) ist der Haupteingang des U-Bahn-Betriebshofs geplant. Angrenzend das Lager, die Abstellanlage für 30 Züge sowie eine Waschhalle.

Westlich davon befindet sich die Fahrzeughalle, aus der zukünftig U-Bahn-Arbeitsfahrzeuge ausrücken, um die Instandhaltung des Netzes zu garantieren. Sie sind notwendig, um beispielsweise Schienen entlang der Strecken zu richten.

Ein Notstromaggregat befindet sich im benachbarten Gebäude. Zahlreiche Büros, Werkstätten und Technikräume werden wiederum in einer Infrastrukturhalle untergebracht sein.

Hier in der Bildergalerie sehen Sie Visualisierungen aus der Planung:

 

Veränderungen rund um den Betriebshof Süd

Rahmenplanungsgebiet und Baufeld des Betriebshofs Süd © MVG

Der Neubau des Betriebshofs Süd ist in eine Rahmenplanung eingebettet. Das heißt, dass der Betriebshof städtebaulich und landschaftlich möglichst optimal in die Umgebung integriert wird. Welches Gebiet in der Rahmenplanung betrachtet wird, zeigt das Bild auf der rechten Seite. 

Die Planungen zur öffentlichen Erschließung des Betriebshofs konkretisieren den zukünftigen Verlauf von Straßen und Wegen. Davon betroffen ist u.a. die Arnold-Sommerfeld-Straße, die verlegt wird. Sie wird an die Konturen des Betriebshofs angepasst und in Tieflage unter dem Betriebshof hindurch geführt. 

Auch der Verlauf der Rotkäppchenstraße verändert sich. Die Kreuzung mit der Bahnstrecke der S7 wird aufgegeben und die Straße entlang der Gleise bis zur Arnold-Sommerfeld-Straße geführt, in die sie schließlich in Tieflage mündet.

Am Lise-Meitner-Weg sind ebenfalls Anpassungen geplant, die im Detail weiter unten vorgestellt werden. 

Die bestehenden Rad- und Fußwege werden in den Planungen berücksichtigt und die gewohnten Verbindungen sollen weitgehend erhalten bleiben oder verbessert werden. So wird es bspw. möglich sein, den U- und S-Bahnhof Neuperlach Süd von Waldperlach oder Neubiberg kommend weiterhin zu Fuß oder per Rad zu erreichen.

Grundsätzlich statten wir alle Straßen mit Rad- und barrierefreien Gehwegen aus und planen dabei im Sinne der Radwegekonzepte der Landeshauptstadt München und der Gemeinde Neubiberg. Darüber hinaus haben wir untersuchen lassen, wie sich der Betriebshof auf das Verkehrsaufkommen vor Ort auswirkt. Diese Untersuchung hat ergeben, dass der Betriebshof keinen nennenswerten Mehrverkehr auslöst. 

 

Lise-Meitner-Weg

Der zukünftige Verlauf der Straßen in rot eingezeichnet © MVG

  • Der Lise-Meitner-Weg wird über eine östlich des Betriebshofs verlaufende Straße an die Arnold-Sommerfeld-Straße angeschlossen.
     
  • Zudem wird eine Fuß- und Radwegrampe zum Geh- und Radweg in der Arnold-Sommerfeld-Straße führen.
     

Arnold-Sommerfeld-Straße

Der neue Verlauf der Arnold-Sommerfeld-Straße © MVG

  • Die Arnold-Sommerfeld-Straße verläuft nahe des heutigen Bestands.
     
  • Der Abschnitt zwischen S-Bahn-Damm und Siemens-Parkplatz wird tiefergelegt. Die Arnold-Sommerfeld-Straße führt somit unter dem Betriebshof und dem bestehenden S-Bahn-Gleis hindurch. 
     
  • Es sind Rad- und barrierefreie Gehwege entlang der Straße geplant.
     
  • Der heutige Bahnübergang über das Gleis der S7 entfällt aufgrund der Tieflage. 

Blick von Süden © Werner Consult Ziviltechniker GmbH

Für eine optimale Verkehrsanbindung soll die Arnold-Sommerfeld-Straße zukünftig durch eine Unterführung unterhalb der Gleisanlagen verlaufen.

Rotkäppchenstraße

Die zukünftige Einmündung der Rotkäppchenstraße aus Blickrichtung Arnold-Sommerfeld-Straße © MVG

  • Die Rotkäppchenstraße verläuft zukünftig parallel zum S-Bahn-Gleis und mündet in Tieflage in die Arnold-Sommerfeld-Straße. 
     
  • Es sind Rad- und barrierefreie Gehwege entlang der Straße geplant.
     
  • Der heutige Bahnübergang über das Gleis der S7 und und der Anschluss an die Carl-Wery-Straße entfallen.

Lärmschutz

Bei der Planung eines U-Bahn-Betriebshofs steht der Schallschutz mit an erster Stelle. Unser Ziel ist es, Anlieger*innen vor Ort bestmöglich vor Anlagen-, Betriebs- und Verkehrslärm zu schützen. Hierzu wurde für den Standort ein umfangreiches Schallgutachten erstellt, auf Basis dessen wir gezielte Maßnahmen ergreifen, um den gesetzlichen Anforderungen zum Schutz vor Schallimmissionen zu entsprechen. Für die Wohngebiete Waldperlachs und Neubibergs gelten bspw. für Anlagenlärm Grenzwerte von 50 Dezibel tagsüber und 35 Dezibel nachts. Diese halten wir selbstverständlich ein.

Wichtigstes Mittel sind hierbei drei Schallschutzwände mit acht Metern Höhe, welche den Betriebshof auf einer Länge von mehreren hundert Metern umgeben werden. Diese werden vielerorts begrünt.

Der Verlauf der Lärmschutzwände (LSW) vor Ort (Bild: RPB Rückert Gmbh / SWM). Bitte beachten Sie, dass sich die Nummerierung der Wände zwischenzeitlich geändert hat. © RPB Rückert GmbH

Das Abnahmegleis

Das Abnahmegleis verläuft parallel zur S-Bahn-Strecke S7 und endet an der Grenze zu Neubiberg. Hier sind ergänzende Schallschutzmaßnahmen vorgesehen. © MVG

Um die Betriebssicherheit zu gewährleisten, legen die Züge nach einem Werkstattaufenthalt Testfahrten auf einem Abnahmegleis zurück. Die geplante Lage dieses Gleises zeigt die Grafik. Es hat eine Länge von ca. 900 Metern und endet vor der Grenze zu Neubiberg. Bei Testfahrten erreichen die U-Bahnen dort eine Prüfgeschwindigkeit zwischen 30 und 60 km/h. Das Abnahmegleis im bestehenden Betriebshof in Fröttmaning ist ca. 1,7 km lang und wird mit bis zu 80 km/h befahren.

SWM und MVG haben 2021 insgesamt drei Ortstermine im Betriebshof Nord in Fröttmaning angeboten, um den künftigen Anwohner*innen des geplanten zweiten Betriebshofs und politischen Vertreter*innen den aktuellen Planungsstand zu erläutern und Testfahrten zu demonstrieren. Dabei fielen die U-Bahnzüge vom Typ C2 durch eine sehr spezifische Geräuschentwicklung auf. Wie im Juni 2021 angekündigt wurde die Schallschutzplanung daher fortgeschrieben. Ergebnis: Am Abnahmegleis werden Lärmschutzwände errichtet. Damit kann der Schallschutz voraussichtlich deutlich verbessert werden.

Den Planungsstand vom November 2021 können Sie hier einsehen. Bitte beachten Sie, dass sich im Vergleich zur Präsentation vom 12. Mai 2021 die Nummerierung der Lärmschutzwände geändert hat und die Planung sich weiterhin in Bearbeitung befindet.

 

Umwelt- und Naturschutz

Wir möchten beim Bau des U-Bahn-Betriebshofs Süd so wenig Eingriffe in Flora und Fauna vornehmen wie nur möglich. Daher haben wir von unterschiedlichen Fachbehörden und Gutachtern über Jahre hinweg genaue Kartierungen der Tierarten vor Ort erstellen lassen. Diese Kartierungen sind Basis für die Erarbeitung eines Gutachtens zum speziellen Artenschutz, das die Auswirkungen des Vorhabens ermittelt und Maßnahmen zum Schutz der Tiere darstellt. 

Im sog. landschaftspflegerischen Begleitplan erarbeiten wir Schritte zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen vor Ort. Hier werden unvermeidbare Beeinträchtigungen (wie z.B. Versiegelung, Veränderung der Landschaft durch Bauwerke, artenschutzrechtliche Aspekte u.v.m.) bilanziert und wirksame Maßnahmen zur Kompensation erarbeitet.

Zur Prüfung der Umweltverträglichkeit im Zuge des Genehmigungsverfahrens werden die erforderlichen Unterlagen in einem UVP-Bericht (Umweltverträglichkeitsprüfung) zusammengestellt. Diese Unterlagen berücksichtigen die Vorgaben des UVP-Gesetzes sowie der entsprechenden Verwaltungsvorschriften.

Im Rahmen dieses Berichts werden die Auswirkungen der geplanten Baumaßnahme auf die Schutzgüter ermittelt, beschrieben und bewertet. Dabei handelt es sich um folgende Schutzgüter:

  • Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit
  • Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt
  • Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft
  • kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter
  • Wechselwirkung zwischen den besagten Schutzgütern

 

Grünplanung

Attraktive Optik und gleichzeitig gut für den Klima- und Artenschutz: Dies wollen wir mit einer umfangreichen und individuellen Grünplanung am Betriebshof Süd erreichen. Die Anwohner*innen sollen durch das Projekt einen deutlichen Zugewinn an Natur erfahren. Ziel ist es, eine möglichst angenehme, gartenähnliche Atmosphäre zu schaffen.

Wir werden daher zahlreiche heimische Baum-, Hecken- und Pflanzenarten ansiedeln, um zum einen den Betriebshof Süd optisch abzuschirmen, und zum anderen dort wertvolle Futter- und Nistplätze für Vögel, Bienen, oder Falter zu schaffen. Durch eine abwechslungsreiche Mischung der Gehölzarten und Pflanzen wird die Fläche zukünftig besser für den Klimaschutz genutzt, als es aktuell mit einem leeren Feld der Fall ist. Für den Betriebshof selbst sind Dachbegrünungen der Gebäude geplant.

Gleich von Beginn an werden große Bäume vor Ort gepflanzt, so dass die bestmögliche Abschirmung des Betriebsgeländes ohne Wartezeit gewährleistet ist. Um auch die betroffenen Anwohner*innen direkt in unsere Überlegungen zur Grünplanung einzubinden, fand Ende 2021 ein Workshop statt.

Workshop zur Gestaltung der Lärmschutzwände und der Außenflächen

Am 10. November 2021 organisierten SWM und MVG einen Workshop für die Anwohner*innen des geplanten Betriebshof Süd. Ziel der Veranstaltung war es, die individuellen Wünsche und Anregungen der Anwohnerschaft in die Gestaltung der Außenflächen des zweiten U-Bahn-Betriebshofs sowie der dortigen Lärmschutzwände einfließen zu lassen. Gemeinsam soll so u.a. eine attraktive Grünplanung erarbeitet werden, welche die Wohnqualität vor Ort bewahrt.

Nach der Vorstellung des aktuellen Planungsstandes des Betriebshofs Süd durch den Projektleiter präsentierte das Architektur-Büro Mahl Gebhard die Flächen für eine mögliche Eingrünung sowie für einen Flächenausgleich in dortigem Gebiet. Daran angeknüpft erhielten die Anwohner*innen Einblick in die Planungen der Lärmschutzwände, die den Betriebshof künftig abschirmen sollen. Neben den baulichen Notwendigkeiten ergeben sich hier zahlreiche gestalterische Möglichkeiten, welche mit den Workshop-Teilnehmer*innen diskutiert und ausgearbeitet wurden.
 

© MVG

Diese Themen wurden mit den Anwohner*innen im Rahmen des Workshops besprochen:

  • Ackerfläche zwischen Lise-Meitner-Weg und Projektfläche
  • Lise-Meitner-Weg allgemein
  • Situation des nordwestlichsten Grundstücks in der Arnold-Sommerfeld-Straße
  • Planung am nordwestlichen Ende des Lise-Meitner-Wegs
  • Fußgänger-/Fahrrad-Rampe am nordwestlichen Ende des Lise-Meitner-Wegs
  • Gestaltung der Lärmschutzwände (Begrünungsmöglichkeit)
  • Beleuchtung des Betriebshofs Süd
  • Situation am südöstlichen Bereich des Lise-Meitner-Wegs
  • Zufahrtsstraße und Wendemöglichkeit
  • Bautätigkeiten am Lise-Meitner-Weg und Abfolge der Bautätigkeit 
  • Sauberkeit und Pflege

 

Die Vorschläge und Anregungen des Workshops werden derzeit von SWM und MVG individuell auf ihre Umsetzungsmöglichkeit geprüft. In einem Folgetermin sollen die Ergebnisse präsentiert werden.

 

Information, Dialog & Beteiligung

Wir legen im Rahmen des Projekts Betriebshof Süd großen Wert darauf, Anwohner*innen, Interessensgruppen und politische Vertreter*innen umfassend zu informieren. Darüber hinaus wollen wir stetig im Dialog mit den Anwohner*innen sein und diese, soweit möglich, am Planungsprozess beteiligen. 

Um verständliche, verlässliche und substanzielle Information liefern zu können, müssen die Ergebnisse der Planungen vorzeigbar und belastbar sein. Die Zeit, die nötig ist, um diese Pläne zu erarbeiten, ist nicht immer deckungsgleich mit den zeitlichen Abständen, in denen Anwohner und Interessensvertreter informiert werden wollen. Dafür bitten wir um Verständnis. 

Termine für Information, Dialog und Beteiligung:

Zeitpunkt Art der Veranstaltung und Thema

Anmeldung

12.05.21

Öffentliche Informationsveranstaltung: SWM/MVG, das Referat für Planung und Bauordnung und verschiedene Experten*innen informieren in Kooperation mit dem Bezirksausschuss 16 die Öffentlichkeit über den Stand der Planungen. Besucher*innen können Fragen stellen und Themen, die ihnen wichtig sind, in den Planungsprozess einbringen. Veranstaltung beendet
25.06.21 Ortstermin am Betriebshof Nord in Fröttmaning für die Anwohner des Lise-Meitner-Wegs zur Erläuterung von Werkstattbetrieb und Abnahmefahrten. Veranstaltung beendet
23.07.21 Ortstermin am Betriebshof Nord in Fröttmaning für Bezirksausschus 16, Vertreter der Gemeinde Neubiberg und die Presse zur Erläuterung von Werkstattbetrieb und Abnahmefahrten..  Veranstaltung beendet
19.11.21 Ortstermin am Betriebshof Nord in Fröttmaning für örtliche Bürgerinitiativen und den Stadtrat zur Erläuterung von Werkstattbetrieb und Abnahmefahrten. Veranstaltung beendet
10.11.21 Workshop zur Gestaltung der Außenflächen und Lärmschutzwände für die direkten Anwohner*innen. Folgetermin geplant Veranstaltung beendet
Mitte 2023 Öffentliche Informationsveranstaltung zum Schallschutz Geplant
 

FAQs - häufig gestellte Fragen

Wurden alternative Standorte geprüft und wie fiel das Ergebnis dieser Prüfung aus?

In einer Machbarkeitsstudie wurden die Möglichkeiten und Bedingungen des Neubaus eines zweiten U-Bahn-Betriebshofes und mehrere Standorte untersucht und geprüft. Neben Neuperlach Süd wurden noch Riem Ost, Feldmoching, Moosach, Olympia-Einkaufszentrum und Studentenstadt untersucht und bewertet. Allerdings steht nur in Riem Ost und in Neuperlach Süd eine ausreichende Fläche zur Verfügung, sodass alle anderen Standorte früh ausgeschlossen wurden. 

Entfernung zu Wohngebieten und Flächennutzungsplan
An beiden Standorten sind Wohngebäude in der Nähe zu finden. Zentraler Unterschied der Standorte ist deren jeweilige Ausweisung im Flächennutzungsplan (FNP). Die vorgesehene Fläche in Riem Ost ist eine ökologische Vorrangfläche. In Neuperlach Süd handelt es sich dagegen um Misch- und dabei größtenteils um Gewerbegebiet. Somit ist Neuperlach Süd bei der Bewertung dieses Kriteriums der Standortwahl vorzuziehen. 

Eingriffe in die Umwelt
Die in Riem Ost für den U-Bahn-Betriebshof betrachtete Fläche ist Teil des Landschaftsparks Riem. Der Bau des U-Bahn-Betriebshofs würde eine neugeschaffene Flora und Biotope zerstören. In Neuperlach Süd befindet sich der Betriebshof auf einem Acker, sodass die Eingriffe in die Natur deutlich geringer ausfallen. 

Lage im U-Bahn-Netz
Der Standort Neuperlach Süd liegt ideal im Netz. Die U5 und die U7 können von dort in kürzester Zeit zum Bahnhof Neuperlach Süd gelangen und ihren Dienst aufnehmen. Der Standort Riem Ost liegt ungünstiger im Netz. Das hat vor allem damit zu tun, dass während Messeveranstaltungen sehr viel mehr U-Bahnen an der Haltestelle Messestadt Ost verkehren als in Neuperlach Süd. Herrscht mehr U-Bahn-Verkehr, könnten keine U-Bahnen in einen U-Bahnwerkstatt in Riem ein- und ausfahren, sodass ihre Funktion stark eingeschränkt wäre.

Beschaffenheit der Endhaltestelle
Die Endhaltestelle Neuperlach Süd liegt oberirdisch, sodass die Züge einfach an der Oberfläche in den Betriebshof einfahren können. Die Station Messestadt Ost liegt unterirdisch, sodass erst eine Rampe an die Oberfläche zum Betriebshof hin gebaut werden müsste, was wesentlich komplizierter und teurer ist. 

Anschluss an Gleise der Deutschen Bahn
Ein Betriebshof braucht eine Anbindung an das Streckennetz der Deutschen Bahn, bspw. damit neue Schienen angeliefert werden können. Heute ist die Anlieferung nur über den DB Nordring nach Betriebsschluss der U-Bahn möglich. In Neuperlach Süd ist diese mit der S-Bahnlinie 7 gegeben, sodass die Logistik der Netzinstandhaltung verbessert wird. In Riem Ost müsste der Anschluss erst mit erheblichen Aufwand hergestellt werden.  

Welche Einflüsse hat der Betriebshof auf die Einwohner (Lärm, Geruch, Abgase, Staub, etc.)?

Durch die auf dem Betriebshof geplanten Aktivitäten ist mit gewissen Lärmemmissionen zu rechnen. Wir werden unserer Planung selbstverständlich mindestens die gesetzlichen Vorgaben des Schallschutzes zugrunde legen und die entsprechenden baulichen Schallschutzmaßnahmen umsetzen. Mit Beeinträchtigungen durch Staub, Abgase und Gerüche ist in der Regel nicht zu rechnen.

Wie viel Verkehr herrscht am Betriebshof?

Da die Anlage über 30 Abstellgleise verfügt, können pro Tag zu Dienstbeginn und -schluss 30 U-Bahnen ein- und ausfahren. Hinzu kommen ca. 10 Fahrzeuge, die untertags abgestellt werden und Fahrten von Arbeitsfahrzeugen. Zusammengenommen rechnen wir mit weniger als 100 Fahrten täglich, was einem Bruchteil des durchschnittlichen Aufkommens an einem U-Bahnhof wie Neuperlach Süd entspricht.