Mittwoch, 30.12.2015

U-Bahnhof Sendlinger Tor: Genehmigung ist da

Die Regierung von Oberbayern (ROB) hat den Umbau des U-Bahnhofs Sendlinger Tor genehmigt. Der entsprechende Planfeststellungsbescheid für die geplante Sanierung, Modernisierung und Erweiterung der Station wurde den Stadtwerken München (SWM) als Bauherrin heute ausgehändigt. Erste Hauptbaumaßnahmen sollen ab 2017 stattfinden.

Bis dahin müssen noch umfangreiche Vorarbeiten erledigt werden. Dabei handelt es sich vor allem um die Verlegung von Leitungen, Rohren und Kanälen  (Abwasser, Fernwärme, Gas, Wasser usw.) zur Freimachung der Baufelder. Diese Arbeiten laufen bereits seit August 2015 und werden 2016 fortgesetzt, zum Beispiel auf dem Platz vor dem Sendlinger Tor und in der Wallstraße Größere Einschränkungen sind damit zunächst nicht verbunden.

Kapazitätssteigerung im Mittelpunkt
Der Umbau am Sendlinger Tor ist das bisher größte Modernisierungsprojekt im Bereich der Münchner U-Bahnstationen. Im Mittelpunkt wird dabei die Steigerung der Leistungsfähigkeit stehen. Denn der dreistöckige U-Bahnhof wurde in seiner Bauzeit vor über 40 Jahren nicht auf das heutige Kundenaufkommen ausgelegt, was für Engpässe in den aufkommens¬starken Hauptverkehrs¬zeiten sorgt. Darüber hinaus soll die Station auf allen Ebenen von Grund auf saniert und modernisiert, barrierefrei ausgebaut und brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden.

Zusätzliche Wege, Zugänge und Rolltreppen
Um künftig mehr Kapazitäten anbieten zu können sind umfangreiche Umbauten auch im Bereich der Bahnsteige vorgesehen, besonders zusätzliche Verbindungswege, Ausgänge und Änderungen bei den bestehenden Treppenanlagen und Rolltreppen. Geplant sind vor allem folgende leistungssteigende Maßnahmen:

  • Der Bypass: Auf Ebene der U1/U2 wird zusätzlicher Platz geschaffen, indem zwischen den beiden Bahnsteigröhren im Bereich der zentralen Treppenanlage ein bisher nicht vorhandener Durchgang entsteht. Dieser neue Bypass sorgt für mehr Bewegungsfläche und bewirkt – in Kombination mit dem geplanten Umbau der zentralen Treppenanlage (siehe nächster Punkt) – eine Entzerrung der Fahrgastströme.
  • Der Treppen-Dreh: Herzstück der Entlastungsmaßnahmen ist der Umbau des zentralen Umsteigebereichs zwischen U1/U2 und U3/U6. Die dort vorhandenen Treppen sollen neu angeordnet und erweitert werden, so dass sich die Fahrgastströme auf die verschiedenen Treppen verteilen und sich dadurch entzerren. Staus und Querungen werden weitgehend vermieden – und Engpässe damit verhindert, auch an den Bahnsteigen.
  • Neue Ausgänge: Zwei neue Durchbrüche an den beiden Bahnsteigenden der U1/U2 sollen für weitere Entlastung sorgen. Über den zusätzlichen Durchgang im Norden können Fahrgäste künftig das Sperrengeschoss erreichen, ohne den Zentralbereich durchqueren zu müssen. Vom neuen Tunnel im Süden gelangt man direkt an die Oberfläche (Blumenstraße zwischen Müller- und Pestalozzistraße). Auch wer diesen Weg wählt, trifft nicht mehr auf die Umsteiger im Zentralbereich und entlastet damit die zentrale Treppenanlage.
     

An dieser grundsätzlichen Ausrichtung hat sich seit der Ausarbeitung der entsprechenden Machbarkeitsstudie im Jahr 2011 nichts geändert. Die Planung wurde in den vergangenen vier Jahren jedoch vertieft, fortgeschrieben und in diesem Zusammenhang auch noch wesentlich erweitert. Zu den wichtigsten zusätzlichen Maßnahmen zählen:

  • Hauptausgang: Der Ein- und Ausgang zum Sendlinger Tor (vor dem Kino) wird analog zum Aufgang Müllerstraße größer dimensioniert. Damit entsteht Platz für eine zweite Rolltreppe, um die Leistungsfähigkeit in diesem Bereich weiter zu verbessern und dem Fahrgastaufkommen in beiden Richtungen gerecht zu werden.
  • Aufzüge: Der U-Bahnhof erhält am neuen Ausgang zur Blumenstraße (Höhe Wallstraße)  einen zusätzlichen Aufzug. Außerdem werden die beiden Aufzüge von und zur U1/U2, die bisher im Sperrengeschoss enden, bis an die Oberfläche verlängert. Dies erspart den Nutzern der Lifte weite Fußwege und verbessert die barrierefreie Erschließung an dieser zentralen Stelle. Darüber hinaus werden im Zuge des Umbaus auch alle bestehenden Rolltreppen und Aufzüge ausgetauscht, die in absehbarer Zeit erneuerungsbedürftig sind. Letztere werden im Rahmen der Erneuerung auch beschleunigt, was ebenfalls eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit bedeutet.
  • Stromversorgung U-Bahn: Teil des Gesamtprojekts ist nun auch der Einbau eines neues Gleichrichterwerks für die Stromversorgung der U-Bahn zur Realisierung der vorgesehenen Taktverdichtungen auf der U3/U6.
  • Brandschutz: Im Zuge der vertieften Planung wurden auch die Brandschutzmaßnahmen weiterentwickelt und an die aktuellen Anforderungen und eigenen Ansprüche an ein zukunftsfähiges Bauwerk angepasst.
     

Auf Grundlage dieses aktuellen Planungsstandes, also inklusive der zusätzlichen Baumaßnahmen und Brandschutzmaßnahmen, sowie auf Basis aktueller Preisniveaus werden die Projektkosten auf insgesamt ca. 150 Millionen Euro geschätzt.

Der Umbau muss – wie bei den bisherigen Bahnhofsmodernisierungen – in Form einer Wanderbaustelle abgewickelt werden, also unter laufendem Betrieb. Aus der Notwendigkeit, den Bahnhof für den Umbau nicht einfach zusperren zu können und der Komplexität der erforderlichen Baumaßnahmen, ergibt sich auch zwingendermaßen eine Gesamtbauzeit über etwa 5 bis 6 Jahre bis voraussichtlich 2022.

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