Donnerstag, 08.09.2016

MVG zum SZ-Artikel „Spuren ins Nirgendwo“

Zum Artikel „Spuren ins Nirgendwo“ in der heutigen SZ (München-Teil) nimmt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wie folgt Stellung:

Der Artikel schließt aus einigen vermeintlichen Beispielen auf eine schlechte Zusammenarbeit der Verkehrsunternehmen im MVV, namentlich der S-Bahn und der MVG. Dieser Eindruck ist schon deshalb falsch, weil er die zahlreichen Themen und Beispiele, in denen die Verkehrsunternehmen seit Jahr und Tag zum Wohle der Fahrgäste geräuschlos und effizient zusammenarbeiten, völlig unberücksichtigt lässt. Stichworte sind zum Beispiel Fahrplanabstimmung, Schienenersatzverkehre, Austausch von Fahrgastinformationen, Verlinkung der Informationskanäle, Abstimmung beim Vertrieb und vieles mehr.

Zu den zitierten Beispielen: Beim HandyTicket war es so, dass die MVG ihr Angebot für alle Kunden im MVV auch auf ausdrückliches Drängen der Verbundgesellschaft MVV GmbH entwickelt hat, übrigens mit Millionenaufwand. Die DB wollte – wie übrigens auch in anderen Verkehrsverbünden – ihr eigenes Angebot, um auch ihre Fernverkehrskunden durchgängig bedienen zu können. Völlig überraschend trat dann die MVV GmbH auf Betreiben der Landkreise mit einem eigenen, dritten Angebot auf den Markt. Das war und ist in der Tat überflüssig. Diese Konkurrenz der Apps ist nicht von der MVG verursacht, für die Kunden aber nicht schädlich, allerdings auch nicht sonderlich effizient. Die MVG ist jedenfalls im MVV mit weitem Abstand der Marktführer beim Handyticket.

Die Kundenzeitungen liefern vor allem detaillierte Fahrgastinformationen, etwa zu Baustellen. Das in einem einzigen Heft zusammenzufassen, wäre unhandlich und redundant, denn die meisten Fahrgäste bewegen sich innerhalb der Systeme S-Bahn oder MVG. Informationen, die wirklich alle betreffen, werden ausgetauscht. Deshalb gibt es auch in anderen Verbünden zwei Kundenzeitungen für S-Bahn und Stadtverkehr, z. B. auch in Berlin.

Eine Trennung der Abfahrtsanzeiger für MVG und S-Bahn am Marienplatz war schon aus technischen Gründen notwendig; es sind einfach zu viele Abfahrten, um diese auf einem einzigen Anzeiger abbilden zu können. Bedauerlich ist nur, dass es an den Zugängen bisher keine S-Bahn-Anzeiger gibt. Das hatte die MVG als Hausherr der hierfür zuständigen DB Station und Service frühzeitig angeboten. Jedoch hatte diese das Angebot aus Finanzierungsgründen leider zunächst abgelehnt. Inzwischen hat wohl ein Umdenken eingesetzt, was sehr zu begrüßen ist.

Fazit: Das Bild der nicht stattfindenden Zusammenarbeit ist falsch. Richtig ist aber – was der Artikel leider nicht erwähnt –: S-Bahn, MVG-Verkehr und Regionalbusverkehr im MVV werden völlig verschieden, aus unterschiedlichen Töpfen und mit unterschiedlicher Finanzverantwortung finanziert. Es ist ja nicht der MVV, der den Verkehr bezahlt. Deshalb ist es normal und wird es immer wieder mal vorkommen, dass die wirtschaftlichen Möglichkeiten und Prioritäten trotz funktionierender Koordination zu unterschiedlichen Vorgehensweisen führen (wie z. B. bei den Abfahrtsanzeigern). Auch das ist aber in anderen Verbünden nicht anders.

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